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3 Tipps wie „Öko“ wirklich geht

ZZZ

Gut gemeint, leider verwirrend: „Bio“, „Öko“ und die Nachhaltigkeit

Nach dem Begriff „Nachhaltig“ erscheint mir der Begriff Öko langsam aber sicher ins kommunikative Aus geschubst zu werden. Deshalb hier ein paar Hintergrundinfos und unsere Tipps, welchen Siegeln wir am meisten vertrauen.

Wo „Bio“ öko ist und umgekehrt

Der Begriff Öko kommt aus der Landwirtschaft. Und genau hier vermischen sich die Begriffe „Bio“ und „Öko“.  Beides ist in diesem Zusammenhang positiv besetzt. Der biologische Anbau von Gemüse, Obst und Tierhaltung ist von der EU-Öko-Norm definiert. Hersteller können sich also ein Bio-Siegel aufkleben, wenn sie der Öko-Verordnung unterliegen.

Wie Öko sind Klamotten?

Auch die Bekleidungsindustrie nutzt den Begriff Öko und Bio. Bio greift dabei wieder die landwirtschaftlichen Bedingungen des Anbaus der natürlichen Rohstoffpflanzen auf. Der Begriff Öko geht noch ein Stück weiter. Hier werden auch die Herstellungsbedingungen beachtet, zum Beispiel dass auf Kinderarbeit verzichtet wird.

Nun das Leid des Begriffs „Öko“: Er wird oft missbraucht bei Produkten, die natürliche und künstliche Bestandteile mischen. Hier wird es wesentlich schwammiger und kaum nachvollziehbar für die Verbraucher. Denn die Annahme, dass Ökoprodukte auch gut für die Umwelt sind, ist hier kaum mehr gegeben.

Wenig Öko drin, viel auf der Verpackung drauf

Nehmen wir das Beispiel Wegwerfwindeln: Sie bestehen hauptsächlich aus Polyethylen als Außenhülle und einem Saugkörper aus Polymersalzen und Zellstoffvlies. Der Vliesteil ist eine Mischung aus natürlicher Baumwolle und den Kunststoffen Polypropylen und Polyethylen.

Nun kommt der marketingtechnische Clou: Einige Hersteller nutzen neben den Saugkörpern auch biologisch abbaubare Produkte wie Maisstärke als Saugkraft (zu einem geringen Anteil). Einige nutzen für das Zellstoffvlies – neben den Plastikanteilen – die Rohstoffe aus FSR-geprüften Wäldern.

Damit dürfen die Windeln als Öko eingestuft werden – egal wie hoch der Anteil der ökologischen Bestandteile ist. Sehr ärgerlich für die Verbraucher, zumal die Hersteller auch nicht dazu verpflichtet sind, alle Bestandteile zu deklarieren.

Und mal ganz ehrlich: Egal wie hoch der Anteil ist, die Vermischung mit Plastik ist schlichtweg kein umweltfreundlicher Aspekt. Oder wer zerrupft eine gebrauchte (!) Windel, um die abbaubaren von den nicht-abbaubaren Anteilen zu trennen?

Der Umweltgedanke ad absurdum geführt

Ist damit der Anspruch auf ein ehrliches – und soweit wie möglich – umweltfreundliches Produkts zu hoch? Ich denke nein. Aber das Vertrauen in die Begriffe wird immer weiter zerstört. Der Verbraucher vertraut in die Bio-Produkte im Supermarkt und fällt beim Thema Öko oft auf die Industrie herein.

Der mündige Verbraucher muss sich also selber informieren. Und das kostet Zeit. Zuviel Zeit, wenn man kurzfristig ein neues Produkt benötigt. Es kommt also auf jeden Einzelnen von uns an: auf diejenigen, die aufklären und die, die ein offenes Ohr für diese Informationen haben.

Unsere 3 Tipps für den echte ökologische Bekleidungs-Produkte

  1. Schau auf das Etikett:

    Wieviel Mischprodukt hälst du in der Hand? Je mehr Rohstoffe auf dem Etikett stehen, die natürlichen (wie z.B.: Baumwolle oder Leinen) und künstlichen (z.B. Polyester oder Elastan) Urprungs sind, desto geringer wird der Öko-Anteil, etwa wie durch die Verwendung von Bio-Baumwolle.

  2.  Kleidung gebraucht kaufen oder mieten:

    je mehr und desto häufiger wir das einzelne Kleidungsstück tragen, umso mehr ist der Prozess der Herstellung und Verwendung von Ressourcen – wie ökologisch unbedenklich sie auch immer sein mögen – aufgewogen! Re-use und Minimalismus schont, nicht nur bei Babywindeln. Schau doch mal bei der Kleiderei vorbei!

  3. Lass dich nicht von Siegel verwirren:

    Sie sind divers, einige angesehen von Instituten und Prüfstellen kreiert, andere von einzelnen Firmen selbsterfunden und kaum mit Kriterien gefüllt.

Hier findet ihr die gängigen Siegel, denen wir das größte Vertrauen entgegenbringen, da sie viele Kriterien für eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Produktion und Herstellung beinhalten:

Global Organic Textile Standard (GOTS)
Das wohl bekannteste Label für ökologische und soziale Ansprüche ist GOTS. Ein Minimum von 95 Prozent zertifizierter Biofaser ist nötig, damit das Label „organic“ (Bio) heißt. Für „made with organic“ sind mindestens 70 Prozent solcher Fasern Voraussetzung. Zu den sozialen Vorgaben gehören unter anderem das Verbot von Kinderarbeit und Arbeitszeitbeschränkung. Ja, hier sind auch Mischfasern vertreten. Deshalb zählt für uns gerade der Blick auf „Organic“ im Label!

Made in Green Siegel

Greenpeace es nun zu den strengsten Siegeln am Markt zählt. Die Fabriken unterliegen dem umfassenden Nachhaltigkeits-Proramm STeP, das von Chemikalien über Umwelt- und Qualitätsmanagement bis hin zu Arbeitssicherheit alles abdeckt. Die Endprodukte sind schadstoffgeprüft nach dem weit verbreiteten Oeko-Tex Standard 100.  Die Regulierung der Chemikalien in den Fabriken entspricht den höchsten Anforderungen am Markt (Greenpeace-„Detox“-konform), die erlaubten Rückstände im Endprodukt sind teilweise ambitionierter als bei GOTS oder Bluesign.

Fairtrade
Das bekannte Siegel für fairen Handel steht dafür, dass bei der Produktion keine Kinderarbeit und Zwangsarbeit geschieht, die Produzenten vor Ort angemessene Summen verdienen und ökologische Mindeststandards eingehalten werden. Nicht nur die Klassiker Schokolade und Kaffee, sondern auch viele andere Waren gibt es in der fairen Variante: etwa Rosen, T-Shirts, Weine und Fußbälle. Wer das Optimum möchte, kauft ökofair: Produkte mit Fairtrade- und Biosiegel.

PS: Auch wir arbeiten gerade an unserer Zertifizierung der Elefantenhosen!

Startnext und die Windelei – ein guter Austausch

ZZZ

Egal was wir mit den lieben Menschen der Startnextler unternehmen: es macht uns Riesenspaß!

Die Geschichte begann damals – Anfang 2019. Wir starteten unser Crowdfundingprojekt. Unser Ziel: Die Windelei in München mit Startkapital für Windeln auszustatten.

Wir haben alle mitbekommen: Wir, insbesondere Franzi hat genau das sehr erfolgreich gewuppt.

Unsere gemeinsame Geschichte geht weiter

Sonja sprach mit ihnen in Kreuzberg über unser Start-up.
Hört es euch gerne an „Warum haben Babys ein Nachhaltigkeitsproblem?“: Podcastfolge Nr. 25

Franzi gab ein Video-Interview, es wird am 4.5. auf Instagram von Startnext gezeigt . Hier im Fokus: die Initiative „Vordenkerinnen“ für Gründerinnen & Selbständige. In deren Rahmen die Geschichten mutiger Gründerinnen & Selbstständigeim Vordergrund stehen: 12 Projekte aus der DACH-Region, deren Geschichten Startnext für besonders bemerkenswert und ermutigend halten.

Aus aktuellem Anlass: Großartige Hilfsaktion bei Startnext

All das rückt derzeit natürlich derzeit in den Hintergrund. Die tollen Menschen bei Startnext haben eine Hilfsaktion gestartet: Alle Projekte die zur vom Shutdown betroffene Kreative und Gründer*innen werden realisiert, egal wieviele Spenden sie erhielten! Schaut euch hier um, unterstützt eure Musiker, Theater, Museen, etc!

Hier geht es zur Hilfsaktion

„Die größte Angst der Frauen ist, dass die Partner nicht mit in den Kreißsaal dürfen.“

ZZZ

Aus der Blog-Serie „Elternsein und Elternwerden in Coronazeiten“:

Traumberuf Hebamme: Babys in diese Welt hineinhelfen, Mütter und Eltern begleiten. Und jetzt: Abstand und gleichzeitig neue Ängste bei den Frauen besprechen. Wir haben uns in unserem Hebammenumfeld umgehört. Hier berichtet Hebamme Cornelia, besucht mal ihren Instagram-Account Frau Hebamme:

Windelei: Wie hat sich deine Arbeit verändert als freiberufiche Hebamme?

Cornelia: Meine Arbeit verändert sich derzeit extrem, unter anderem dürfen wir jetzt Telemedizin nutzen. Ich habe meinen Frauen eine Email geschrieben, dass sie sich einen bestimmten Videodienst herunterladen sollen, über den wir verschlüsselt in Kontakt bleiben können. Meine schwangeren Frauen versuche ich nach Möglichkeit nur noch darüber zu betreuen. Zum einen um mein persönliches Risiko zu minimieren, mich nicht anzustecken, zum anderen zum Schutz meiner Frauen, auch hier eine Weitergabe des Virus hier zu vermeiden. Meistens geht das auch, aber wenn ich merke, dass ein Treffen notwendig ist, weil ich einige Handgriffe an der Frau durchführen muss oder weil die Frauen bestimmte Therapien wie Kinesiotaping brauchen, fahre ich natürlich auch weiterhin raus.
Im frühen Wochenbett fahre ich natürlich zu meinen Frauen. Auch ihnen sage ich, dass sie Besuche stark einschränken sollen. Ich empfehle ihnen, dass nur noch die Eltern bei meinem Besuch anwesend sind und bitte 2m Abstand halten, wenn es möglich ist. Das geht natürlich nicht wenn ich die Mutter oder das Baby untersuche. Die Hygienevorschriften habe ich nochmal höher für mich selber gesetzt, als eh schonSo trage ich jetzt immer einen Mund-Nasen-Schutz beim Arbeiten und habe meine geliebte schöne Hebammentasche gegen eine leichter zu desinfizierende Plastikbox getauscht. 

Hebamme mit Mundschutz
Mit Mundschutz zur Mutter und Baby unterwegs

Wenn ich merke, dass nicht mehr so viele körperliche Untersuchungen notwendig sind, versuche ich auch die späten Wochenbetten auf Videotelefonie umzustellen. Außerdem habe ich allen meinen Frauen im Wochenbett gesagt, sie sollen sich eine Babywaage besorgen, weil ich auch für den Fall der Fälle, dass ich selber in Quarantäne muss, vorsorgen möchte. Sollte ich mich also infizieren, aber vielleicht nur leichte Symptome haben, kann ich sie so weiterhin per Videotelefonie betreuen.

Windelei: Und was hat sich im Kreißsaal geändert?

Cornelia: In meinem Kreißsaalarbeit ist es jetzt, dass nur noch eine genannte Person mit in den Kreißsaal und zu Besuch kommen darf. Das ist meist der Vater. Ich muss sagen, dass sich das bei uns sehr positiv auswirkt. Es tut den Frauen gut, da sie viel mehr Ruhe haben, um ihr Neugeborenes kennenzulernen. Außerdem entlastet uns das als Personal total, weil wir merken, dass wir deutlich weniger Diskussionen führen müssen zum Beispiel mit Leuten, die am liebsten schon direkt nach der Geburt in den Kreißsaal hinein wollen, um Mutter und Kind zu sehen. Und genau das fällt jetzt weg.

Die Väter dürfen bei der Geburt bei uns dabei sein und einmal am Tag für eine Stunde zu Besuch kommen. Die Familienzimmer bieten wir weiterhin an.

Ansonsten werden die Babys geboren wie immer. Wir haben auch nicht weniger zu tun, auch deshalb ist die Kreißsaalarbeit gleich geblieben. Dennoch muss ich betonen, dass auch für uns die Situation dynamisch ist. Das heißt wir passen uns immer wieder den eventuell neuen Regeln an. Zu Beginn eines jeden Dienstes gehört es für mich mittlerweile dazu, einmal zu schauen, wie die aktuellen Regelungen sind.

Windelei: Welche Sorgen haben die Frauen, die kurz vor der Geburt stehen derzeit? Wie gehst du damit um?

Cornelia: Die größte Angst der Frauen ist, dass die Partner nicht mit in den Kreißsaal dürfen. Da das ja bei uns gestattet ist, kann ich ihnen diese Angst schnell nehmen. Viele Schwangere haben auch Sorge sich selber zu infizieren. Meist besprechen wir diesen Umstand, sie sind selber gut informiert, schließlich sieht es bislang so aus, dass sie nicht zur Risikogruppe gehören. Ich nehme ihnen das ab, indem ich lange und in Ruhe mit ihnen über ihre Ängste rede und sie über die Sachebene versuche zu erreichen. Das funktioniert meist sehr gut.

Hebamme Cornelia
Hebamme Cornelia – ein Lächeln auch in schwierigen Zeiten

Windelei: Was stimmt dich positiv?

Cornelia: Was mich persönlich positiv bleiben lässt ist zum einen die Welle an Solidarität, die man jetzt erlebt. Ich bin selber Mama und habe meinen 1,5 jährigen Sohn, der genauso lacht und genauso Späße macht, wie sonst auch. Da sieht man einfach: Kinder zeigen einem worauf es ankommt. Die sind trotzdem fröhlich und freuen sich über den Sonnenschein und das lässt mich positiv bleiben. Genauso im Beruf: Die Eltern freuen sich riesig über ihr Kind und das ist einfach was Gutes in unserem Job. Das ist einfach schön zu sehen und hilft einem weiterzumachen.

Windelei: Was glaubst du, was sich persönlich ändern wird nach der Pandemie?

Cornelia: Ich erhoffe mir durch die Coronakrise, dass Berufe die jetzt als systemrelevant eingestuft werden, endlich auch einen Schub erhalten, was Bezahlung, was gesellschaftliche Anerkennung angeht. Sonst sind diese Berufe nur durch schlechte Bezahlung, schlechte Arbeitszeiten und damit nicht die tollsten Bedingungen in den Köpfen gewesen. Und vielleicht bleibt davon ja auch ein wenig hängen.

ONLINE-Sport für Schwangere

ZZZ

Sport nur im Studio? Das war einmal! Viele Kurse die es tatsächlich nur in der realen Welt gab, haben tolle Frauen in die Online-Welt gebracht. Schaut euch gerne hier um, wir empfehlen sie gerne! Und ja, im weltweiten Netz könnt ihr von überall auch überall die Kurse buchen. Wir möchten euch herzlich bitten: support your local hero. Diese Frauen hier haben sich in Windeseile aus der Komfortzone bewegt, in der sie eigentlich auch dank Mund-zu-Mund-Propaganda lebten.

Diese Liste wird ständig aktualisiert (Stand 06.04.2020)

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Deutschlandweit

ONLINE-Kurse: Geburtsvorbereitung | Rückbildung | Baby-Massage

ZZZ

Vor und nach der Geburt gibt es für Eltern und Familien viele Kurse. Neue Zeiten erfordern neue Wege, in diesem Fall: Kurse online. Wir stellen euch hier eine Auswahl an Anbieterinnen für verschiedene Kurse zusammen.

Diese Liste wird ständig erweitert. (Stand 22.04.2020)

Geburtsvorbereitung

Rückbildungskurse

Babymassagekurse

 

*Quelle: GLÜCKSMAMA | Foto: Sonja Hornung Photography

Starkes Team: Stoffwindeln und Windelfrei

ZZZ

Wer in seinem Bekanntenkreis erzählt, er wickelt mit Stoff, kann sich sicher sein, dass es dabei einige verdutzte Gesichter gibt. Je nach Altersgruppe und Kinderschar mit einem Aufschrei verbunden: „Tu dir das nicht an!“. Mit einem Windelservice kann man zwar den Aufschrei mindern, den klassisch schiefen Blick von manch jemandem aber nicht vermeiden.

Einen Schritt krasser schocken funktioniert prima, indem man nun auch noch sagt, dass man das Kind abhält und dass „Teilzeit-Windelfrei“ gut funktioniert.

Was ist „Windelfrei“?

Neugeborene sind prinzipiell erst einmal kontinent. Das heißt, dass sie sich nicht einpinkeln oder mit dem großen Geschäft vollmachen wollen. Natürlich ist das nicht mit dem Einhalten von Erwachsenen vergleichbar, insbesondere, weil Sprache, Bewegung und Bewusstsein längst nicht so weit sind. Dennoch: Mutter Natur hat es schon angelegt!

Und wer kennt es nicht: Den plötzlich verklärten Blick eines Babys, dass bis eben noch voll am Geschehen teilnahm. Oder: aus einem ruhigen Kind wird, zum Beispiel nachts ein sehr unruhiges. Meist wird dann eines der Geschäfte in die Windel verrichtet. Jeder der ein Baby gewickelt hat, kennt das Faszinosum, dass wenn erst einmal die Windel vom Popo entfernt ist und Luft an die Genitalien kommt, kürzester Zeit die Blase entleert wird.

Gerne geben wir das Thema an unsere Windelei-Eltern weiter. Als Inspiration oder einfach um es überhaupt mal gehört zu haben.

Windelfrei und Stoffwindeln versus Wegwerfwindeln

Nach dem Windelfrei-Konzept nutzt man diese natürliche Veranlagung und gibt dem Baby Gelegenheit, sich außerhalb der Windel zu entleeren. Gerade in den ersten drei Lebensmonaten gibt das Baby Signale, die die Eltern lesen und nutzen können, um seine Ausscheidungen abhalten zu können. Manch einer kombiniert dies mit einem Laut während des Geschäfts, so dass das Kind sozusagen lernt, wann die Gelegenheit günstig ist.

Stoffwindeln sind ein gutes Feedback, wenn man als Eltern mal nicht zum Abhalten kommt. Das Baby kennt also von Anfang an den Zusammenhang „Schleuse auf, Windel/Hose nass“. Da wir die Windel wechseln oder auf das Signal eingehen, entsteht auch eine weitere Art der Beziehung. Der respektvolle Umgang mit den Ausscheidungen, das Eingehen auf wirklich alle Bedürfnisse: vom Hunger, über den Schlaf bis zu den Ausscheidungen.

Mit Wegwerfwindeln wird genau dies alles dem Kind genommen. Die an sich angelegte Reinlichkeit des Babys wird übergangen, die Kontrolle, dass etwas nass wird, wenn man hineinpinkelt, ebenso. In unserer Gesellschaft muss das Kind von jetzt auf gleich also trocken sein. Wunschzeitpunkt: 3 Jahre. Leider zeigen aber die immer größer werdenden Wegwerfwindeln im Sortiment der Drogeriemärkte, dass dieser Wunsch kaum mehr Wirklichkeit wird.

Windelfrei bei Sonja und Franzi

Sonja: „Ich kannte das Thema Windelfrei gar nicht, als ich meinen Sohn bekam. Ich war ja schon Aussätzige mit den Stoffwindeln. Mein Sohn brachte es mir bei. Mit ca. acht Monaten fing er an einen Hummeltanz aufzuführen. Instinktiv zog ich ihm die Stoffi aus und hielt ihn über das Waschbecken ab. Erst da erleichterte er sich mit dem großen Geschäft. Ab dem Tag hatten wir kaum mehr sogenannte Windeleier in der Hose. Herrlich! Ich habe auch versucht Signale mit dem kleinen Geschäft zu bekommen, aber das klappte gar nicht. Ich bin aber davon überzeugt, dass manch ein Weinen nachts vorher von der sehr nassen Windel stammte und seinem Unwohlsein. Ich bin stolz darauf, dass wir mit 10 Monaten das Töpfchen im Badezimmer stehen hatten, auf dem der Herr thronte. Das Trockenwerden ein Jahr später war damit tatsächlich sehr viel leichter, weil alles schon so ganz normal war.

Franzi: „Auch bei uns kam das Thema Windelfrei mit und durch unsere Stoffwindeln auf. Wie praktisch ist es doch, wenn man weniger wickeln muss und zumindest das große Geschäft nicht in der Windel landet! Außerdem ist es einfach ein schönes Gefühl, dem Baby zu ermöglichen, sich außerhalb der Windel zu entleeren. Ich muss aber auch sagen: Es gab Phasen, da hat es ganz gut funktioniert und dann wieder gar nicht. Man sollte sich dadurch auf keinen Fall zusätzlichen Druck machen – Windelfrei ist kein Wettbewerb!

Der typische Windeleikunde

ZZZ

Oft werden wir gefragt: Wer ist euer typischer Kunde?

Wir versuchen uns mal an einer Antwort:

Die typische Familie gibt es in unserem Fall schon mal nicht. Egal ob alleinerziehend, gleichgeschlechtlich oder mit einem, zwei oder drei Kindern oder mit Mehrlingen. Alles ist normal bei unseren Kunden.

Die Lebenssituationen unserer Kunden

Zu sagen, dass unsere Kunden vergleichbare Lebensweisen aufweisen, können wir ebenfalls nicht bestätigen:

  • Zum Beispiel die Kundin M., alleinerziehend. Sie hat sich mit unserem Service etwas Stress genommen, wie sie selbst sagt. Sie muss soviel alleine organisieren und sich kümmern, da ist sie froh, dass das Thema Stoffwindeln sozusagen ausgelagert ist.
  • Wir unterstützen auch unsere Zwillingseltern N. und P. Während der Papa wieder arbeitet bewundert Sonja eine sehr entspannte Mama mit sehr relaxten Babys. Sie sind froh, dass sie die Stoffwindelwäsche nicht in der Wohnung stehen haben, es ist so schon genug an Kleidung, die täglich anfällt.
  • Ein Elternpaar C. und F. , die beide als das Baby acht Monate alt war, wieder arbeiten gingen, sind froh, dass sie sich zum Feierabend ums Baby und nicht um die Stoffwindeln kümmern dürfen.
  • Eine vierköpfige Familie H. und E. , die auf 60qm bzw zwei Zimmern wohnen und sich den Windelservice gönnen, um das Thema Platzverbrauch mit dem Wäscheständer aus der Welt geschafft zu haben.
  • Eine andere Familie kann nur zu vorgegebenen Zeiten im Waschkeller die Gemeinschaftswaschmaschine nutzen. Zusätzliche Wäsche versuchen sie daher zu vermeiden.

Die Gemeinsamkeit unserer Kunden

Sonja: Unsere Kunden sind alle sehr offen gegenüber dem Thema Stoffwindeln, weil sie die Müllmengen der Plastikwindeln schon erahnen können bzw. schon erfahren haben. Umweltschutz steht bei ihnen im Vordergrund. Sie setzen ihn nicht nur bei der Mülltrennung um, sondern auch in vielen Bereichen der Müllvermeidung. Ich habe schon viele interessante Ideen und Anregungen sammeln können, sowohl für meinen eigenen Alltag, als auch für die Windelei! Klassische Win-Win-Situation für alle!“

Franziska: Alle unsere Kunden haben gemeinsam, dass sie nur das Beste für ihr Kind möchten. Dazu gehört eben auch, sich Gedanken darüber zu machen, welche Stoffe mit der anfangs recht durchlässigen Babyhaut in Berührung kommen sollen. Oft höre ich von den Eltern, dass sie sich über jede Stoffwindel freuen, die sie ihrem Kind anlegen dürfen. Es gibt einfach ein gutes Gefühl zu wissen, was an den Babypopo kommt.

 

2020: Ein Jahr das sich gewaschen hat!

ZZZ

Jetzt, wo das Jahr schon zwei Wochen alt ist, die Schreibweise 2020 zur Gewohnheit geworden ist, kommen auch wir dazu endlich die Ziele für das neue Jahr konkret anzudenken. Auch, weil es in der Selbständigkeit sich meist mit Wünschen kombinieren lässt.

Die Weltherrschaft im Windelbusiness, nächstes Kapitel

Wenn man sich erst einmal getraut hat auf dem Markt zu erscheinen, man die erste hochturbulente Zeit mit Schnappatmung überlebt hat, geht es los. Nach dem allerersten Schritt und den stolpernden Schrittchen danach folgen festere Fußabdrücke. Aus eigener Sicht fängt man jetzt so langsam an Beweise für seinen Glauben zu haben, dass die „Weltherrschaft im Windelbusiness“* möglich ist.

*Sonja hat dies in ihrem gerade erschienen Podcast-Interview #25 mit Startnext so bezeichnet.

Ja, dieses Jahr gibt es noch weitere große Schritte, um zu zeigen, wie ernst wir es damit meinen Stoffwindeln wieder in den Fokus der nachhaltig denkenden Eltern zu rücken. Das Wort „Windel“ auch wieder für die Mehrweg-Variante zu nutzen.

Unsere konkreten Ziele 2020

  • Neue Muster! Yay! Endlich werden wir unser zweites Muster rundum Wale angehen. Und: Wir erfüllen Kundenwünsche: uni-Farben!**
  • Wir stellen einen Web-Shop auf mit vielen tollen Produkten rund um unsere Muster. Es wird mehr zu kaufen geben, als Stoffwindeln. Das können wir schon mal versprechen!**
  • Sonja zieht um mit der Windelei. Wir werden einen kleinen Show-Room haben. Hoffentlich im 3. Quartal 2020. Vielleicht etwas später. Mal sehen, wie lange sich so Immobilienverhandlungen ziehen können.
  • Unsere Elektro-Autoflotte. Siehe weiter unten. Ein großer Wunsch geht in Erfüllung!
**Unser Dank rundum die komplette grafische Gestaltung aller unserer Produkte von Überhose bis Flyer und Homepage gilt den Mädels der Designerei

Einblicke in unsere größten Wünsche für die Windelei

Sonja: „Ich habe mir für die Windelei immer ein eigenes Elektroauto gewünscht. Fahren mit Elektroantrieb macht mir einfach superviel Spaß – und es mieft einfach nicht. Das auch hier die Nachhaltigkeitskette verbesserungswürdig ist, steht außer Frage, aber von Spandau bis Köpenick, Weißensee bis Zehlendorf ists doch mit dem Fahrrad n bisschen weit…! Berlin hat auch mittlerweile ein tolles Programm aufgestellt für Gewerbetätige, um auf Elektro umzusteigen. Was mich abhielt bislang ist die Ladeinfrastruktur. Aber, wenn ich erst einmal den Show Room aufgebaut habe, gibt es auch einen Ort, an dem man sich dann um eine Steckdose kümmern kann.

Franziska: „2020 soll die Windelei in München richtig durchstarten. Wir dürfen schon viele tolle Familien hier beliefern. Jetzt soll die Windelei noch bekannter werden. Wie ihr uns helfen könnt? Sprecht über wiederverwendbare Windeln, wann immer es passt. Erzählt von euren Erfahrungen – wie erlebt ihr das Wickeln mit Stoff? Zeigt her eure Windeln!“

Deine Wünsche für die Windelei?

Schreib sie uns gerne! Ideen und Anregungen, was dieses Jahr noch anstehen soll? Her damit! Wir sind gerade in der kreativen Ziel-& Wunschlistenphase!

Unsere Wünsche für Dich – und für die Windelei

ZZZ

Die Windelei-Weihnachtsgeschichte begann schon vor drei Monaten: Franziska und ich haben uns viele Gedanken gemacht, welche kleine Aufmerksamkeit wir unseren Kunden dieses Jahr in den Waschsack packen. Wir hatten eigentlich so viel Wichtigeres zu besprechen: Bestellungen bei unseren Händlern, Aufbau der Internetseite und der Start der Windelei in München. Stattdessen haben wir uns in diese Weihnachtsgeschenksuche richtig hineingegraben. Wir fühlten uns offensichtlich thematisch wohl und ignorierten jede Effizienz und Zeitvorgabe. Im Prinzip ließen wir die Plätzchen im Ofen verbrennen, um die Weihnachtsbaumkugeln zu polieren. Kennst du das auch?

Der Traum von der weißen Weihnacht

Schweren Herzens mussten wir einsehen, dass es natürlich so nicht funktionieren kann. So gibt es jetzt jeden Donnerstag unseren Jour-Fix per Skype – begrenzt auf eine Stunde und inhaltlich gut vorbereitet. Das klappt bislang sehr gut! Und doch würden wir uns so gerne weiter vergraben in den Wohlfühlthemen. Aber da ist es wohl so wie mit Weihnachten und Schnee: Man kann nicht alles haben, aber manchmal klappt es ja doch!

Einblicke in die Weihnachtstage und den Jahreswechsel bei Franziska und Sonja

Sonja: „Bei mir gibt es kein traditionelles Weihnachtsfest. Was mir Freude bereitet, ist es sich mit Freunden gemütlich zu machen. Dieses Jahr treffen mein Sohn und ich uns mit der (Wahl-)Tante und ihrer Familie. Was es zu Essen gibt, weiß ich noch nicht. Kleine Geschenke tauschen wir sicherlich an dem Tag auch aus. Die weiteren Weihnachtstage verbringen wir mit Freunden und dem Bespielen der weiteren Geschenke, die der Wichtel peu-a-peu herausrückt. Bis Silvester fahre ich noch eine Tour Windeln aus. Den Jahreswechsel begehe ich wie in den letzten Jahren auch: unspektakulär im Bett mit meinem Sohn.

Franziska:Weihnachten verbringen wir traditionell in unserer Heimat Niederbayern. Wir nehmen uns viel Zeit für unsere Familie(n) und alte Freunde. Da meine Mama zusätzlich während der Feiertage ihren (diesmal auch noch runden) Geburtstag feiert, kommt da einiges zusammen. Silvester verbringen wir, seit wir Eltern sind, meist mit Freunden, dich auch Kinder haben. Das hat den Jahreswechsel auf wundersame Weise entspannt und vom Feierdruck befreit.“

Das Ding mit den Wünschen

Was wir uns für die Windelei wünschen: Weiteres Wachstum in Berlin und München, ganz klar. Wer weiß, vielleicht finden wir ja auch Partner, um die Windelei noch in weitere Städte zu bringen im nächsten Jahr?

Was wir Dir und Deiner Familie wünschen: An Weihnachten Innehalten und dann mit Kraft und Elan ins neue Jahr.

Frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Sonja und Franziska Unterschrift

PS: Unsere Kunden bekommen übrigens eine Vanille-Olivenseife von Erica Naturkosmetik in den Waschsack gelegt. In Berlin hergestellt und von uns persönlich in Butterbrotpapier verpackt.

Oh du nachhaltige Weihnachtszeit?!

ZZZ

Irgendwie kommt Weihnachten immer schneller als gedacht. Und irgendwie läuft Weihnachten mit Kind meist nicht unter dem Motto „Weniger ist mehr“.

Da will man als Mama bzw. Bald-Mama Gutes tun und teilt allen Menschen mit, was sie dem Kind so kaufen könnten. Das Ende vom Weihnachtslied: dann kommt doch der Schokonikolaus mehr, die vielen selbstgebackenen Kekse und dann doch noch ein – ach das war doch so günstig, mal eben gekauft – Plastikspielfigürchen mit unter den Weihnachtsbaum. Dem Wahnsinn an unorganisierter Geschenkegröße und -menge ist da leider manches Mal kein Ende gesetzt.

Und wehe die Eltern setzen sich noch Ziele wie umweltbewusstes Handeln: öko-faire Kleidung, unbelastetes Holzspielzeug oder recycelte Materialien für den nächsten Turnbeutel. Dann schlägts meist „Kling Glöckchen klingelingeling“ im Kopf der Verwandtschaft, die dem Kind eine Freude bereiten möchte, aber bitte nicht mit zu vielen Einschränkungen – „Ist doch nur ein Mal im Jahr!“

Und zack ist das Dilemma riesig: Schenken macht Freude, viel Schenken aber nicht unbedingt viel mehr Freude.

Konsumwahnsinn bringt mehr Stress als Weihnachtsharmonie

Werdenden Eltern stehen mit dem Argument „Das kannst du und das Baby bestimmt später gebrauchen“ vor dem Dilemma es einfach noch nicht besser zu wissen. Dementsprechend wollen sie vielleicht Grenzen setzen , können es aber nicht.

Für die, die schon Eltern sind, ist es auch nicht leichter:

Babys sind wunschlos glücklich in den Armen ihrer Eltern, noch bleibt hier Weihnachten eine unbemerkte Zeit. Weniger für die Eltern, die da schon erste Vorzeichen für den Ablauf der kommenden Feste in den nächsten Jahren bemerken können – inklusive des eigenen Einflusses die Geschenkeflut zu begrenzen.

Ab dem 2. Lebensjahr des Kindes wird es dann für alle Beteiligten anstrengend: Die meisten Kinder sind schon verrückt bis Weihnachten, weil es jeden Tag etwas Kleines im Adventskalender gibt – mit einem Konsum-Zwischenpeak an Nikolaus. Und dann kommt der Tag der Tage: unendliche Geschenkeflut, vieles vorab schon aufgeschrieben und dann auch noch Realität geworden plus X an vorab unerwarteten Geschenken minus Y an Enttäuschungen über erwartete aber nicht eingetroffene Geschenke. Der Wahnsinn erreicht zu diesem Zeitpunkt erzieherisch kaum zu bändigende Grenzen.

Wie alt das Kind auch immer sein mag, es gilt: Die Erwachsenen wünschen sich doch nur Harmonie im Familienkreis, leckeres Essen und glänzende Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum.

Aber wie setzt man da nun Grenzen – mengenmäßig und bei der Art des Geschenks? Und sollte man überhaupt? Und was wäre dann ein gutes Geschenk?

Grenzen setzen – gerade in der Weihnachtszeit unverzichtbar

Klare Ansagen verbreiten selten Romantik, helfen aber sehr den Faktor „Harmonie unterm Weihnachtsbaum“ zu erhalten. Dafür muss man natürlich für sich selbst schon wissen, wieviel man dem Nachwuchs zumuten will, wer für welches Geschenk am besten in Frage kommt und ob man den Einkauf lieber beim Schenker lässt oder man selber on- oder offline die Warenkörbe befüllt und verteilt.

Wie machen es die Windelei-Mädels?

Sonja: „Ich habe jedem schenkewilligen Menschen ein Geschenk zugeteilt. Nicht alle Geschenke gibt es an Heiligabend. Außerdem ist schon Ende November ein Wichtel samt gebraucht gekaufter Wichteltüre bei uns eingezogen. Der bringt jetzt in unregelmäßigen Abständen immer mal ein Schokobonbon, etwas zum Spielen, einen Brief oder etwas Gemaltes. Umgekehrt bekommt aber auch der Wichtel etwas geschenkt von meinem Sohn. Der Nikolaus steckt noch ein kleines Spielauto aus den väterlichen Kinderkisten von damals in die Schuhe vor der Haustüre. Ich spreche nicht nur mit der Verwandtschaft und dem Wichtel regelmäßig, auch meinem Kind versuche ich den Konsumwahnsinn und das absehbare abrupte Ende näherzubringen.“

Franziska: „Statt eines Schoko-Adventskalenders gibt es bei uns dieses Jahr ein Adventskalenderbuch: „Advent im Holunderweg – 24 neue Geschichten bis zum Weihnachtsfest“ von Martina Baumbach. Dafür nehmen wir uns jeden Tag Zeit und lesen die jeweilige Geschichte vor. Zu Weihnachten schenken wir als Eltern tatsächlich nichts. Dafür haben wir den Großeltern jeweils Geschenke zugeteilt. Die werden bestimmt noch durch die ein oder andere Kleinigkeiten ergänzt, aber das soll ja auch so sein.“

Funktioniert Nachhaltigkeit im stressigen Konsumwahn überhaupt?

Für werdende Eltern lässt sich meist sagen: Lasst euch Zeit schenken anstatt diverser Mützchen, Strampler und Decken. Zeit für euch, als Paar! Bei uns melden sich regelmäßig Großeltern, die einen unserer hübschen Gutscheine verschenken möchten. Das finden wir eine tolle Idee!

Für Eltern heißt es: Den Nachwuchs begleiten, Wünsche aufschreiben und Ideen geben, die vielleicht mal nichts mit Konsum zu tun haben, wie gemeinsames Kochen, ein Spaziergang mit Freunden oder ein Besuch des Lieblings-Spielplatzes, auf dem man lange nicht mehr war.

Ein paar mehr Ideen bieten diese Shops:

http://www.echtkind.de/

https://www.milchwiese.de