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5 Hitze-Tipps -Teil 2: Es ist Sommer, Baby!

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Schwanger im Sommer (Teil 1) bzw. Es ist Sommer, Baby (Teil 2) – fünf Tipps im Umgang mit einem Baby im Sommer bei all den möglichen Schwierigkeiten die Temperaturen über 30 Grad mit sich bringen. Mit Einblicken von der Hochsommermama Sonja.

Die Haut eines Neugeborenen, als auch eines Babys ist gerade mal gegen kleinere mechanische Einwirkungen gewappnet. Die kleinen Gelklumpen, die sich noch zu Zellen und später zu einem Maueraufbau formen müssen, sind schon mit übermäßigem Rubbeln überfordert. Höhere Temperaturen muss der kleine Körper erst einmal geregelt bekommen. Eine Mischung aus: geeigneter Kleidung, Sonnenschutzcreme und Schatten gilt es von außen aufzusetzen. Für Innen: Trinken nach Bedarf, häufigeres Wechseln der Windel inbegriffen. Dein kleiner Mensch macht seinen allerersten Sommer mit oder wie bei Sonja hast du ein Sommerbaby? Sie gibt auch hier einige Einblicke, wie sie mit ihrem Hochsommerbaby umging, inklusive ihrer Lösungsansätze. Zur Info: Mein Sohn ist am 23.07.2016 geboren. Das Titelbild zeigt ihn mit 10 Monaten.

Zur Erläuterung der Babyhaut ein kleiner Exkurs:

Unterhalb der Babyhaut befinden sich Gelklumpen, absolut ohne Anordnung. Die müssen sich zunächst einmal als Zellen formen, was so in den ersten 1-2 Lebensjahre passiert. Bis zum 4. Lebensjahr formieren sie sich dann zu einer Zellmauer. Dann nochmal zehn Jahre mehr und die Haut hat die Dicke erreicht, wie auch wir Erwachsenen sie haben. Und somit erst dann den Schutz wie die eines Erwachsenen.

Der Vorteil einer Zellmauer: weder moderate mechanische Reibung bringt zuviel Unordnung oder gar Dickenverschiebung mit sich, noch kommen – und das ist im Sommer natürlich unabänderlich – die Sonnenstrahlen bis zum Knochen durch. Das ist etwas flapsig ausgedrückt, die konkreten Zusammenhänge inklusive verständnisvoller Physik zum Thema Wellenlänge von Sonnenstrahlen habe ich ans Ende dieses Blogs gepackt.

Hier also unsere fünf Tipps, wie ihr den 1. Sommer des Neugeborenen oder Babys unbeschwert genießen könnt.

Prinzipiell möchten wir nochmal darauf hinweisen: Die Kombination aus Schatten, geeigneter Kleidung und Sonnencreme schützt, wenn man raus geht, am besten vor Sonnenstrahlen.

1. Vorzugsweise Schatten und sich ein gemütliches Zuhause mit Baby schaffen

Zur Erläuterung: Wo keine Sonne hinkommt, kann auch kein Hautschaden entstehen. Ein weiteres Plädoyer für ein genussvolles Wochenbett in den eigenen vier Wänden. Aber klar: irgendwann möchte und muss man auch mit dem Neugeborenen mal raus. Deshalb aufpassen: Wolken sind kein Schutz vor der Sonne, sie können sogar noch verstärkend wirken, da sie die Sonnenstrahlen reflektieren.

Bitte bevorzuge es Dich mit Baby im Schatten aufzuhalten. Hier können wir uns vor der direkten Sonne schützen, aber ihr seid ungeschützt vor den reflektieren die Strahlen vom Boden.

Unsere unbedingte Bitten:

  • Meide die Sonne zwischen 12 und 15 Uhr – hier steht sie am höchsten, hat die größte „Kraft“.
  • Entferne das Tuch am Kinderwagen als Schattenspender, nutze den Sonnenschirm. Unter dem Tuch gibt es kaum Luftzirkulation, es ist sehr gefährlich für dein Baby!

Sonja: “Mein Baby im Sommer zu bekommen, war im Kreißsaal eine Herausforderung mehr für meinen Blutdruck. Aber wenigstens konnte mein Junge aus der natürlichen Körpertemperatur in eine ähnliche Umgebungstemperaturen inklusive hoher Luftfeuchtigkeit starten, vielleicht blieb deshalb der kräftige Schrei in der neuen Welt aus? Mit dem Neugeborenen zurück nach Hause habe ich mit einem schwarzen Regenschirm als Schattenspender gemeistert. Danach blieb ich lange Zeit zuhause, inklusive meiner schon in der Schwangerschaft sehr geschätzten kleinen Wasserwanne für meine Füße. Ich habe indirekt gelüftet, so dass wir von der Schattenseite etwas Luftbewegung im Raum hatten, aber nie direkt am Baby. Meinen ersten Ausflug habe ich im Tragetuch gemacht. Es war ein bedeckter Tag, ich glaube so 5-6 Wochen nach der Geburt“

2. Geeignete Kleidung!

Zur Erläuterung: Kleidung hilft am meisten, Sonnenstrahlen abzuhalten. Achte dabei auf eng gewebte Kleidung, die dunkel (!) ist. Dunkle Kleidung absorbiert die Strahlung. Deshalb zwar dichte Baumwolle oder noch besser Leinen wählen, jedoch vielleicht nicht unbedingt in weiß. Tatsächlich schützt Polyesterkleidung noch ein Stück besser als engmaschige Baumwolle gegen Sonnenstrahlen. Hier kommen wir dann in die moralische Zwickmühle Schutz vom Baby im Sommer versus Umweltschutz.

Unsere Empfehlung:

  • Wirklich eng gewebte Baumwoll- oder Leinenkleidung in eher dunkel, als hell. Wer es ganz geschützt haben möchte kauft gesonderte Sonnenschutzkleidung: Achte dabei auf die Kennzeichnung „UV-Standard 801“.
  • Kopfbedeckung die auch den Nacken schützt sollte in den nächsten Jahren zum Standard gehören. Für zuhause, als auch in der Kita.
  • Sonnenbrille zum Beispiel bei der Fahrt im Lastenrad. Bitte beim Kauf auf den UV-Standard 400 achten.

Sonja:Mein Sohnemann trug meist gestreift. Ich hatte  noch meine selbstgetragenen 70er Jahre Strampler von meiner Mutter vermacht bekommen. Die waren nicht 100% aus Baumwolle, oft genug gewaschen, aber mega-stylish und sonnenschützend. Eine Mütze machte ihm schnell schlechte Laune, zumal ich reine Tragemama war und wir eine stete sehr warme Bauchgegend hatten. Da war der Schattenlauf umso wichtiger.“

3. Sonnenschutzcreme!

Zur Erläuterung: Sonnenstrahlen dringen ungehindert durch die Gelklumpen bzw dem losen Zellverbund unter der Babyhaut durch, direkt auf den Knochen. Weder die Eigenpigmentierung ist bei einem Baby im Sommer vorhanden, noch sonstiger Schutz. Aber man muss auch wissen, dass jede (!) Art von Creme oder Öl ebenfalls von der Haut wenigstens zum Teil aufgenommen wird und nicht adäquat abgebaut werden kann! Deshalb sparsam in der Häufung der Anwendungen. Bei reinen Sommersonnentagen heißt es da: Lieber den Spaziergang vor 9 oder nach 18 Uhr erst machen.

Unsere Empfehlung:

  • LSF-30 oder höher nutzen, nach Wasserbad bzw. spätestens 4,5 Stunden draußen neu auftragen. (Bei Erwachsenen spricht man von ca 6 Teelöffel voll für den Körper, dementsprechend lieber großzügig auch beim Baby vorgehen)
  • Weitestgehender Verzicht auf Cremes. Die Haut der Neugeborenen ist einfach irre dünn. Dann lieber vor 9 oder nach 18 Uhr spazieren gehen. Manche Ärzte raten sogar davor ab vor dem 1. Lebensjahr Sonnencremes zu nutzen. Aber das ist vielleicht nicht lebensnah.
  • Mineralische Sonnencremes. Chemische dringen in die Haut und wandeln die Sonnenstrahlen und ihre Abbauprodukte um. Sind aber auch für unsere Umwelt ein Problem. Mineralische legen sich als Schutz auf die Haut. Inwiefern einzelne Bestandteile in die Haut eindringen ist leider noch nicht nachgewiesen. Wir empfehlen daher die Produkte von Das Boep. (Unbezahlte Werbung, kein Affiliatelink!)

Sonja:„Ich habe meinen Sohn erst zum Sommer vor seinem 1. Geburtstag angefangen einzucremen. Als Neugeborener waren wir Schattensitzer, wenn wir überhaupt rausgingen. Wir waren häufiger in unserem großem grünen Innenhof mit einer Strandmuschel bestückt unterm Baum zu finden. Also die wirklich weite Welt fing für mich nach drei Monaten schon zwei Straßen weiter an. Aber Verzicht ist einer der Merkmale der Elternschaft, wie ich finde. Wenn es nicht der Auslauf ist, dann verzichte ich mittlerweile gerne mal auf den einen oder anderen Nerv.” – und grinst.

4. Abkühlung – aber richtig!

Wer seinem Baby im Sommer etwas nasse Abkühlung geben möchte kann zum Beispiel einen lauwarmen Waschlappen auf die Unterschenkel, Füße oder Nacken tupfen. Die Verdunstungskälte mit einer leichten Brise sorgt für eine angenehme Frische. Aber Vorsicht: nicht jedes Kind weiß das zu schätzen. Bitte keinen eiskalten Waschlappen nehmen.

Sonja: „Ich war meist zuhause, mein Kind lag meist nackig oder mit Stoffwindel bekleidet im schattigen Wohnzimmer ohne Zugluft auf mir. Er war nicht so begeistert vom Ablegen, wie ich. Wir waren eine Schweißsymbiose eingegangen, die ihn absolut nicht störte. Ich war dankbar um mein Fuß-Wasserbad – hatte ich glaub ich schon einige Male gesagt, oder?”

5. Trinken – aber nur Mutter- bzw Ersatzmilch!

Schwitzen will gelernt sein. Manches Baby hat dauerhaft einen nassen Hinterkopf, andere tropfen nie, sondern dampfen das Wasser unter der Haut aus. Babys sieht man es nicht an, ob sie zu wenig getrunken haben. Wenn Dein Baby im Sommer öfter als sonst an die Brust möchte, ermögliche es ihm. Bitte gib kein Extra-Wasser oder Tee, das führt nur zu Salzverlusten innerhalb des Körpers. Auch wenn du glaubst, dass eine eiskalte Apfelschorle genau das richtige für dich ist, ist die warme Mutter- oder Ersatzmilch genau das richtige für dein Kind. Da mehr getrunken wird, wird auch mehr ausgeschieden: als Wasserdampf, Schweiß, aber auch Urin. Deshalb denke daran, die Windel häufiger zu wechseln. Wir liefern auch im Sommer gerne mehr Stoffwindeln aus!

Sonja: Ich muss zugeben, es gab Tage, da war ich die Gefangene meines Nippels. Ob es das Clustern war oder ein heißer Sommertag lässt sich kaum auseinanderhalten. Meine Brüste und mein Sohn haben es bravourös gemeistert. Meine Laune nicht unbedingt, aber auch hier habe ich mich eingerichtet. Dann war das halt mal so. Ich musste meinem milchbesoffenen Kind nur beim Abfallen vom Nippel zuschauen und schon war ich wieder schockverliebt. Mein Sohn schlief übriges von der Wärme der Muttermilch manches Mal zu früh ein. Deshalb habe ich wenn nötig ihn vor dem Stillen sogar ausgezogen oder ihn an den Füßen gekitzelt, damit er sich satt getrunken hat.“

Was es noch zu erläutern gab: Die Physik der Sonnenstrahlen

Sonnenstrahlen sind als Regenbogen unterwegs – das sehen wir bei manch einem guten Einfallswinkel von Sonne zu Nieselregen. Dieser Regenbogen startet bei Rot, (rechts daneben gibt es dann Infrarot), geht über gelb zu grün zu blau zu Lila. Und Lila ist in fachsprachig Ultraviolett, kurz UV-Licht.

Nicht nur jede Farbe hat unterschiedliche Wellenlängen, sondern auch innerhalb des UV-Bereichs gibt es drei signifikante Wellenlängenunterschiede. Wellenlängen sind sozusagen die Buckel im Wasser. Wir können hier von kleinen Platschern (UV-Bereich) und Hawaianische Riesenwellen fast sprechen (Infrarotbereich) – ok, nicht ganz so extrem, aber hoffentlich verständlich. Die kleinen Wellen kommen wesentlich häufiger angeschwappt, während eine einzelne Riesenwelle sich gemächlicher aufbaut, länger hält, bevor sie zusammenbricht und die nächste folgt.

Was macht die Wellenlänge auf und in unsere Haut aus?

Stellen wir unsere Haut bzw den Zellverbund darunter als elastische Gummi-Mauer vor, deren Spalten aber nicht verspachtelt wurden, sondern als Gucklöcher fungieren. Also nicht dicht sind. So eine Riesenwelle klatscht also mit aller Wucht gegen diese Mauer, die wir am Ufer aufbauten. Diese Mauer wabert mit dem Aufprall recht heftig hin und her, steht danach aber wieder wie ne 1. Von der Riesenwelle ist nichts mehr übrig. Sie ist zerschellt. Einiges von ihr blieb vor der Mauer, etwas Wasser ging durch, tropft auf die andere Seite der Gummimauer runter. Nun zu den kleinen Wellen. Sie strömen kaum merklich an die Mauer, die eine oder andere Welle schafft es genau in der Lücke zwischen Reihe 1 und 2 der Gummimatte und plätschert hinter der Schutzmauer ungehindert noch weiter.

So geht es unserer Haut mit der UV-Strahlung. Infrarotstrahlung zerschellt an unserer Haut, dringt nicht durch, aber Ultraviolette Strahlung schlängelt sich durch unsere Zellen durch. 94% innerhalb der UV-Strahlung sind UV-A-Strahlen. 6% UV-B-Strahlen – zumindest die unsere Haut trifft. UV-C gibt es auch, schafft es aber nicht durch die Erdatmosphäre durch.

Die schlechten und guten Eigenschaften von Sonnenstrahlen

Egal ob UV-A oder -B: Beide Strahlungen regen unsere eigenen Pigmente an, wir bekommen eine braune Haut. Das macht aber gerade mal einen LSF von 1,5 aus. Sonnenbrand, Hautalterung, Pigmente und Hautkrebs sind mögliche Folgen weiterer Sonnenbestrahlung, denen wir uns bewusst sein sollten.

Wie bei allem gilt: die Menge macht das Gift. Gut geschützt können wir Erwachsenen (!) Vitamin D bilden, unsere Knochen stabilisieren und gute Laune tanken! Schönen Sommer!

7 sichere Anzeichen dafür, dass Dein Baby glücklich ist

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Du hast (bald) einen kleinen Wurm im Arm. Du lächelst ihn an, gleichzeitig kreisen in deinem Hinterkopf sorgenvoll die Gedanken was für eine Welt du Deinem Kind bietest. Du schaust Dein Baby nochmal an: ist es glücklich? Wir haben dir hier die wichtigsten Anzeichen zusammengetragen, damit du sicher sein kannst, dass es deinem Baby gut geht bzw was für ein Unbehagen es sein kann!

  1. Der Brustkorb hebt und senkt sich, Dein Baby schläft seelig

Ein Engelslächeln huscht deinem Baby vielleicht im Schlaf über sein Gesicht. Nein, es ist kein bewusstes Zeichen, aber nimm es als Wohlfühlsignal. Kein Weinen, kein grimmiges Gesicht. Wie wunderbar. Rundum zufrieden.

  1. Es schaut zu dir, nimmt seine Umgebung wahr, erfreut, ruhig

Vielleicht liegt es im Kinderwagen ganz ruhig und schaut den sich im Wind bewegenden Blättern zu. Vielleicht sieht es die Sonnenstrahlen durchscheinen oder beobachtet einen Schmetterling. Es hängt an deinem Brustkorb in der Trage, atmet deinen Duft. Es schaut ein wenig nach links und rechts, vielleicht reckt sich dein Baby auch etwas aus der Trage heraus.

Vielleicht ist die nächste Situation, dass es sich wieder einmümmelt bei dir oder

  1. Du kannst dich voll und ganz auf dein Gefühl verlassen

Oder genau die nächste Situation lässt dein Kind etwas unruhiger werden. Es will mehr sehen. Neugierig wird es zappeliger und deshalb unzufriedener. Das fühlst du sehr gut mit, du wirst es aus der Trage lösen oder einfach darin etwas anheben, wirst es aus dem Kinderwagen nehmen auf deinen Arm und ihm die Umgebung zeigen. Vertraue dir und deinem Gefühl, auch das wird dein Baby glücklich machen

  1. Dein Baby lächelt schon oder lacht

Das größte Kompliment, die stärkste Motivation für Eltern sich zum Clown zu machen. Die beste und eindeutigste Reaktion auf einen positiven Moment für dein Baby ist sein Lächeln und später sein Lachen.

  1. Deine Nähe, Deine Sicherheit

Zu viel Trubel, zu viel Lärm kann Deinem Kind Unbehagen bereiten. Damit ist nicht der Besuch eines Rockkonzerts gemeint, sondern dafür reicht schon der Besuch in einer Shopping Mall aus. Manche Babys mögen es aber auch gerade in Gesellschaft mit Hintergrundgeräusch einzuschlafen. Das erinnert gerne an Erwachsene, die den TV auch dafür misbrauchen. In beiden Fällen bist Du die Sicherheit, die spürbare Nähe, Deine Stimme, die beruhigt, dein Arm, dein Duft, der deinem Kind vermittelt, das alles gut ist.

  1. Hunger stillen, auch der kleine Nachdurst

Je nach Temperament und Stimmung muss dein Baby nicht gleich losweinen, wenn es sich nicht wohl fühlt. Gerade als Neugeborenes ist es eher ein hin- und herwinden. Hunger ist immer eine Möglichkeit, die zunächst in Betracht gezogen werden sollte. Aber wenn Dein Baby gerade erst getrunken hat benötigt es einfach nur einen kleinen Nachschub?

  1. Windeln frisch gewickelt

Auch ein voller Darm oder volle Blase kann zu Bewegungsdrang führen. Halte dein Baby einfach mal ab, dann erleichtert es sich vielleicht lieber ohne eine Windel. Du musst dann nicht warten, bis die Windel voll ist! (Zum Thema Windelfrei hatten wir hier schon mal einen Blogbeitrag verfasst)

Es kann natürlich auch sein, dass gerade wenn die Windel voll ist, dein Kind unruhig wird – es mag einfach die nasse Umgebung nicht. In beiden Fällen sei nicht genervt, sondern nimm es als wirklich tolles Zeichen, dass Dein Baby seine Ausscheidungen spürt und bewusst wahrnimmt. Wickel es und sprich dabei mit ihm freundlich und fröhlich. Lasst eurem Kind genau das weiterhin spüren mit Stoffwindeln zum Beispiel, dann wird das Thema Trockenwerden vermutlich vor dem zweiten Geburtstag erledigt sein.

„Durch Corona gibt es keine äusserlichen Anreize, dass wir zu früh das Haus verlassen“

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Aus der Blog-Serie „Elternsein und Eltern werden in Coronazeiten“:

Ein Baby in die Welt setzen, gerade jetzt, wo die Welt Kopf steht. Was macht das mit einem? Wie lässt es sich aushalten? Wir haben uns in unserem Kundenkreis umgehört. Hier berichtet Markus S., seit 27.3.2020 Vierfachpapa, Berlin-Pankow:

Windelei: Viele Menschen leben gerade zwischen Panik, Freiheitsberaubung und Bekämpfung der Unwissenheit – und ihr bekommt ein Kind. Das Wunderbarste was jedem, der es sich wünscht, persönlich passieren kann. Wie empfindest du/ihr in dieser Zeit gerade?

Markus: Die Corona Zeit unterstützt uns in einem friedvollen Miteinander in der Familie. Seit Mitte März 2020 haben wir uns Schritt für Schritt immer mehr in unser eigenes “Nest” in Berlin zurückgezogen, einen gemeinsamen Rhythmus mit unseren drei Kindern (4, 8, 10 Jahre) zuhause gefunden und auf die Geburt vorbereitet. Anfänglich war vor allem ich als Papa noch sehr von den Corona-Hype-Nachrichten gefangen. Dies konnte ich langsam loslassen und die Bedürfnisse der Mutter und der Kinder kamen in den Vordergrund.
Am 27. März 2020 hat dann Johanna Veronika das Licht der Welt zu Hause erblickt. Auch Johanna kann die ruhige Zeit geniessen und durch Corona gibt es keine äusserlichen Anreize, dass wir zu früh das Haus oder Mama Miriam das Wochenbett verlässt.
Als Bewohner von Pankow ist die Zeit für uns im wahrsten Sinne des Wortes ruhig da wir fast keine Flugzeuge im Anflug auf Tegel mehr hören 🙂

Windelei: Wie durftest du als Papa die Geburt begleiten? Gab es spezielle Vorkehrungen was den Schutz vor Corona betrifft?

Markus: Wir hatten schon immer eine Hausgeburt geplant. Corona hatte dabei keinen Einfluss. Als Papa durfte ich ganz nahe bei der Geburt dabei sein und ich habe Johanna “aufgefangen” und abgenabelt. Ich war bei den letzten zwei Geburten auch sehr nah dabei. Doch wieder war es ein neues und sehr bewegendes Erlebnis. Es ist unglaublich zu sehen welche Leistung – sowohl körperlich als auch seelisch – eine Frau bei der Geburt vollbringt. Durch Hypnobirthing und “Die Friedliche Geburt” war es eine anstrengende aber ruhige und natürliche Geburt. Auch unsere drei ersten Kinder konnten direkt nach der Geburt dabei sein und das Wunder eines neuen Menschen sehen und spüren. Insgesamt ein sehr verbindendes und erdendes Erlebnis welches aus meiner Sicht sehr passend zu der aktuelle Corona-Zeit ist.

Windelei: Als moderne Nomaden sind euch homeschooling und kitafreie Erziehung sehr bekannt. Ihr habt schon drei weitere Kinder. Welche Tipps hast du, um mit so vielen Menschen auf kleinem Wohnraum miteinander klar zu kommen, Strukturen zu wahren und eventuell gesetzte Ziele mit den Kindern umzusetzen?

Markus: Als digitale Nomaden würde ich uns nicht bezeichnen. Miriam und die Kinder leben nicht in Deutschland um rechtlich erlaubt Freilerner zu sein. Natürlich arbeiten wir viel digital und sind viel unterwegs 🙂 Somit ist das ständige Zusammenleben von Eltern und Kinder “normal” für uns. Unser Ziel ist es unseren Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, Gemeinschaft zu leben und sie wo immer nötig zu untersützten. Jeder darf bei uns seine Bedürfnisse ausdrücken und wir suchen gemeinsam – meist am Frühstückstisch – nach den nötigen Schritten um diese zu erfüllen. Unsere Erfahrung zeigt, dass Regeln oder Tipps nur kurzfristig etwas bringen. Für das langfristige Zusammenleben braucht es ein achtsames Beobachten der kindlichen Bedürfnisse und das Schaffen einer dauerhaften eigenen (der Eltern) stressfreien und entspannten Grundhaltung. Ein paar unserer Ansätze haben wir in einem Blog zusammengefasst.
Nicht nur die Entscheidung für diesen Weg ist schwierig. Auch der Weg selber und das ständige Weiterentwickeln bringen viele Herausforderungen mit sich.Insgesamt fühlt sich der Weg für mich aber sehr stimmig und richtig an. Durch viel Ausprobieren, Lesen und Besuch von Seminaren haben wir uns einen umfangreichen Methodenkasten angeeignet. Das Fühlen der eigenen Gefühle und Emotionen steht dabei immer im Vordergrund. Seit 2010 teilen wir unsere Erfahrungen und Entwicklungen auch mit Familien die sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen durch Seminare und Coaching.

ONLINE-Beratung für Schwangere und Eltern mit Baby

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Für Fragen zu den Themen berufliche Neuorientierung, Findung in der Elternrolle, Stillen, Babytragen und Babyschlaf helfen dir die hier gelisteten Expertinnen online weiter!

Neben unserem Neukunden-Angebot, bei dem wir die Eltern online beraten und die Windeln kontaktlos zur Verfügung stellen gibt es tolle weitere Beratungsthemen:

Diese Liste wird ständig aktualisiert. (Stand:06.04.2020)

Beratung für Schwangere

Beratung für Eltern zur beruflichen Neuorientierung

Beratung für Eltern mit Baby

Babyschlaf|Stillberatung|Babytragen|Stoffwindelberatung|Mamarolle

*Bildmaterial: Unsplash

ONLINE-Kurse: Geburtsvorbereitung | Rückbildung | Baby-Massage

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Vor und nach der Geburt gibt es für Eltern und Familien viele Kurse. Neue Zeiten erfordern neue Wege, in diesem Fall: Kurse online. Wir stellen euch hier eine Auswahl an Anbieterinnen für verschiedene Kurse zusammen.

Diese Liste wird ständig erweitert. (Stand 22.04.2020)

Geburtsvorbereitung

Rückbildungskurse

Babymassagekurse

 

*Quelle: GLÜCKSMAMA | Foto: Sonja Hornung Photography

Starkes Team: Stoffwindeln und Windelfrei

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Wer in seinem Bekanntenkreis erzählt, er wickelt mit Stoff, kann sich sicher sein, dass es dabei einige verdutzte Gesichter gibt. Je nach Altersgruppe und Kinderschar mit einem Aufschrei verbunden: „Tu dir das nicht an!“. Mit einem Windelservice kann man zwar den Aufschrei mindern, den klassisch schiefen Blick von manch jemandem aber nicht vermeiden.

Einen Schritt krasser schocken funktioniert prima, indem man nun auch noch sagt, dass man das Kind abhält und dass „Teilzeit-Windelfrei“ gut funktioniert.

Was ist „Windelfrei“?

Neugeborene sind prinzipiell erst einmal kontinent. Das heißt, dass sie sich nicht einpinkeln oder mit dem großen Geschäft vollmachen wollen. Natürlich ist das nicht mit dem Einhalten von Erwachsenen vergleichbar, insbesondere, weil Sprache, Bewegung und Bewusstsein längst nicht so weit sind. Dennoch: Mutter Natur hat es schon angelegt!

Und wer kennt es nicht: Den plötzlich verklärten Blick eines Babys, dass bis eben noch voll am Geschehen teilnahm. Oder: aus einem ruhigen Kind wird, zum Beispiel nachts ein sehr unruhiges. Meist wird dann eines der Geschäfte in die Windel verrichtet. Jeder der ein Baby gewickelt hat, kennt das Faszinosum, dass wenn erst einmal die Windel vom Popo entfernt ist und Luft an die Genitalien kommt, kürzester Zeit die Blase entleert wird.

Gerne geben wir das Thema an unsere Windelei-Eltern weiter. Als Inspiration oder einfach um es überhaupt mal gehört zu haben.

Windelfrei und Stoffwindeln versus Wegwerfwindeln

Nach dem Windelfrei-Konzept nutzt man diese natürliche Veranlagung und gibt dem Baby Gelegenheit, sich außerhalb der Windel zu entleeren. Gerade in den ersten drei Lebensmonaten gibt das Baby Signale, die die Eltern lesen und nutzen können, um seine Ausscheidungen abhalten zu können. Manch einer kombiniert dies mit einem Laut während des Geschäfts, so dass das Kind sozusagen lernt, wann die Gelegenheit günstig ist.

Stoffwindeln sind ein gutes Feedback, wenn man als Eltern mal nicht zum Abhalten kommt. Das Baby kennt also von Anfang an den Zusammenhang „Schleuse auf, Windel/Hose nass“. Da wir die Windel wechseln oder auf das Signal eingehen, entsteht auch eine weitere Art der Beziehung. Der respektvolle Umgang mit den Ausscheidungen, das Eingehen auf wirklich alle Bedürfnisse: vom Hunger, über den Schlaf bis zu den Ausscheidungen.

Mit Wegwerfwindeln wird genau dies alles dem Kind genommen. Die an sich angelegte Reinlichkeit des Babys wird übergangen, die Kontrolle, dass etwas nass wird, wenn man hineinpinkelt, ebenso. In unserer Gesellschaft muss das Kind von jetzt auf gleich also trocken sein. Wunschzeitpunkt: 3 Jahre. Leider zeigen aber die immer größer werdenden Wegwerfwindeln im Sortiment der Drogeriemärkte, dass dieser Wunsch kaum mehr Wirklichkeit wird.

Windelfrei bei Sonja und Franzi

Sonja: „Ich kannte das Thema Windelfrei gar nicht, als ich meinen Sohn bekam. Ich war ja schon Aussätzige mit den Stoffwindeln. Mein Sohn brachte es mir bei. Mit ca. acht Monaten fing er an einen Hummeltanz aufzuführen. Instinktiv zog ich ihm die Stoffi aus und hielt ihn über das Waschbecken ab. Erst da erleichterte er sich mit dem großen Geschäft. Ab dem Tag hatten wir kaum mehr sogenannte Windeleier in der Hose. Herrlich! Ich habe auch versucht Signale mit dem kleinen Geschäft zu bekommen, aber das klappte gar nicht. Ich bin aber davon überzeugt, dass manch ein Weinen nachts vorher von der sehr nassen Windel stammte und seinem Unwohlsein. Ich bin stolz darauf, dass wir mit 10 Monaten das Töpfchen im Badezimmer stehen hatten, auf dem der Herr thronte. Das Trockenwerden ein Jahr später war damit tatsächlich sehr viel leichter, weil alles schon so ganz normal war.

Franzi: „Auch bei uns kam das Thema Windelfrei mit und durch unsere Stoffwindeln auf. Wie praktisch ist es doch, wenn man weniger wickeln muss und zumindest das große Geschäft nicht in der Windel landet! Außerdem ist es einfach ein schönes Gefühl, dem Baby zu ermöglichen, sich außerhalb der Windel zu entleeren. Ich muss aber auch sagen: Es gab Phasen, da hat es ganz gut funktioniert und dann wieder gar nicht. Man sollte sich dadurch auf keinen Fall zusätzlichen Druck machen – Windelfrei ist kein Wettbewerb!

Metall-Ratten- oder was uns sonst 2020 noch erwartet

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Wie bitte? – Kurze Auflösung: Die Chinesen. Also die Chinesen und ihre Tierkreiszeichen. 2020 wird es nach dem chinesischen Kalender das Jahr der Metall-Ratte.

Was das Tier und ihre Träger beinhaltet? Höchstpositives!

Das Jahr der Metall-Ratte wird ein starkes, gewinnbringendes und glückliches Jahr für alle in diesem Jahr Geborenen werden. Es startet im Übrigen erst am 25. Januar. Bis dahin gilt noch das Erdschwein.

2020 soll laut diesem Zeichen ein prinzipiell erfolgreiches Jahr werden. Sehr schön zu lesen, auch für die Windelei. Die Glücksmomente teilen wir gerne mit allen.

Die Prognose für die Windelei

Während den Babys im nächsten Jahr der Erfolg praktisch in die Wiege gelegt wird, gehen wir persönlich von weiteren lustigen und kritischen Turbulenzen aus. Wachstumsschmerzen, unerwartete Probleme, glückliche Fügungen, erfüllende Glücksmomente – wir sind auf alles gefasst und werden garantiert doch wieder überrascht.

Gedanken zum nächsten Jahr

So ein Jahreswechsel, egal ob chinesisch oder europäisch oder anders geprägt, regt zum Rückblick und dem Blick nach vorne an.

Sonja: „Ich mag es, wenn sich die Jahreszahl ändert. Weniger astrologisch, als der Gedanke, dass es nach der Zeit des gemütlichen Beisammenseins und der Ruhe endlich wieder voran geht. Ein neues Jahr gleicht für mich einem Stapel an weißen Blättern sein. Sie werden nach 365 Tagen wieder die unglaublichsten Geschichten beinhalten. Und ich habe einen großen Teil davon selbst in der Hand. Krasser Gedanke. Wenn ich zurückblicke hat die Windelei einige Geschichten 2019 erlebt: Finanzierungsdramen und PR-Kommödien, Marketingtheater und großes Kino mit dem Start in München. So solls sein und das ist auch für mich der größte Motor. Der Unternehmensaufbau geht weiter! Ich freue mich darauf mit Franziska den Weg weiter zu bestreiten. Ich bin im Übrigen ein Drache laut der Chinesen: Er ist ein harter Arbeiter und hat Erfindergeist. Er wird den Laden umkrempeln, modernisieren und hochbringen. Den Rest lasse ich gerne aus, es ist leichter an das Gute daran zu glauben.“

Franziska: „Um ganz ehrlich zu sein, bedeutet mir der Jahreswechsel nicht übermäßig viel. Ich bin kein Freund von wehmütigen Rückblicken oder guten Vorsätzen an Silvester. Trotzdem war 2019 natürlich ein ganz spezielles Jahr für mich, mit dem Crowdfunding, dem Schritt in die Selbstständigkeit und vielen neuen Bekannten, die mein Leben sehr bereichert haben. Daher blicke ich sehr zuversichtlich ins nächste Jahr und freue mich auf die vielen Herausforderungen, die da auf mich warten. Ich bin übrigens ein Tiger laut der Chinesen: Revolutionären Ideen stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Tiger sind vorbildliche Vorgesetzte und einmalige Kollegen. Außerdem kann das Tierkreiszeichen Ungerechtigkeit auf den Tod nicht ausstehen.

Schauen wir voraus und freuen uns auf die kommenden Windelei-Babys 2020 – wir begleiten euch gerne ganz erfolgreich!